Hainstadt - Projekt Taufstele im Freien

Realisierung 2018


Jordanwellen unterm Breuberg

 

So titelte der Referent für Öffentlichkeitsarbeit des Ev. Dekanates Odenwald Bernhard Bergmann seine Mitteilung für die Homepage des Ev. Dekanates Odenwald sowie für die Presse am 5. September 2017:

Steinmetzmeister Dr. Werner Gradwohl und sein Sohn Paul, ebenfalls seit kurzem Meister seines Handwerks, fügen die einzelnen Teile des neu entstehenden Tauf-brunnens zusammen. In die Rinne kommt noch ein blaufarbiger, gewellter Stein, welcher den Jordan symbolisiert. Das Wasser fließt dann in eine Taufschale.

 

Foto: Bernhard Bergmann

 

Einige Tage später erschien der Artikel dann im Odenwälder Echo für eine breitere Leserschaft:

 Jordanwellen unterm Breuberg

In Mömlingen entsteht ein Taufbrunnen für die evangelische Kirche Hainstadt

Mömlingen/Hainstadt. Jesus wurde von Johannes am Jordan getauft, so berichtet es die Bibel. Zugleich ist dies das bekannteste Beispiel für die Taufe und ihre Bedeutung: Ab jetzt gehörst Du untrennbar zu Gott, als sein geliebtes Kind. Manche Eltern unserer Tage machen sich darum die Mühe, Taufwasser vom Jordan zu orga-nisieren. In Hainstadt gibt es künftig ein symbo-lisches Stück Jordan direkt vor Ort. In dem derzeit in der Steinmetzwerkstatt Gradwohl in Mömlin-gen entstehenden neuen Taufbrunnen wird ein blaufarbiger, gewellter Stein den Grenzfluss zwischen Israel und Jordanien symbolisieren. „Ansonsten besteht der Brunnen aus heimischem Sandstein“, erklärt Werner Gradwohl. Der Steinmetz- und -bildhauermeister, der auch promovierter Diplom-Bauingenieur ist, führt in dritter Generation den ursprünglich nahe Fünf-kirchen (heute Ungarn) gegründeten Familien-betrieb. Gradwohl hat den Brunnen entworfen und setzt ihn nun zusammen mit seinen Söhnen und Mitarbeitern um.

Was diesen neuen Taufbrunnen zu etwas besonderem macht: Er unterscheidet sich von seiner Form und Gestaltung her grundlegend von den Taufsteinen, wie man sie aus christlichen Kirchen aller Konfessionen kennt. Und: Er wird seinen Platz im Freien finden, als zentraler Bestandteil des neuen Martin-Luther-Platzes vor der Kirche in Hainstadt. Das Taufwasser, welches hier künftig verwendet werden wird, wird dann jeweils frisch aus der Quelle geholt, die unter der Kirche entspringt.

Einen Taufstein oder wie in diesem Fall gar einen Taufbrunnen neu zu schaffen, ist heutzutage ein seltener und besonderer Auftrag für einen Stein-metzbetrieb, bestätigt Meister Gradwohl. Erste eigene Entwürfe hatten Pfarrer Dr. Michael Weber und seine Ehefrau, Dr. Jutta Reisinger-Weber, dem Kirchenvorstand vorgestellt. Bald war klar, dass das Reformationsjubiläum ein guter Anlass sein würde, den Platz vor der evangelischen Kirche des Breuberger Stadtteils neu zu gestalten und einen Taufbrunnen hier zu integrieren. Schließlich hatte gerade Martin Luther die besondere Bedeutung der Taufe hervorgehoben.

Auch wenn die Bildhauerarbeiten schon weit fortgeschritten sind, so ist derzeit geplant, „dass der Taufbrunnen bei der nächsten Kerbfeier in knapp einem Jahr eingesegnet werden wird“, erläutert Pfarrer Weber die weiteren Planungen. Denn die Herrichtung des Platzes wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Der Taufbrunnen soll ausschließlich aus Spenden finanziert werden, wünscht sich der Pfarrer. Insgesamt belaufen sich die Kosten auf rund 4.600 Euro. Wer gerne einen Beitrag leisten möchte, kann dies mit einer Spende auf das Konto der Evangelischen Kirchengemeinde Neustadt, IBAN DE46 5085 0150 0002 0078 00 bei der Sparkasse Darmstadt tun; Stichwort: „Kirchplatz Hainstadt“.



2017 - weitere Planung

Gedenktafel anlässlich des Reformationsjubiläums 2017

(Entwurf: Dr. Jutta Reisinger-Weber)

Pfarrer Dr. Michael Weber und Steinmetz Dr.-Ing. Werner Gradwohl aus Mömlingen während des Gemeindefestes in Hainstadt bei einer weiteren Vorbesprechung für die Taufstele, 2017.



Entwurf: Dr. Jutta Reisinger-Weber

Anlässlich des Reformationsjubiläums 2017 wurde auf einer Stele am Aufgang zur Kirche die Tafel auf einem Dioritstein  angebracht.



Bedeutung der Stele 

Hier bildete der Kübel aus Neustadt die Grundlage:

 

Eine Taufe mit der Taube als Symbol für den Hl. Geist, einem farbig abgesetzten Wellenband als Symbol für den Jordan sowie das Christus-monogramm X (Chi) und P (Rho) sowie Alpha und Omega für den Anfang und das Ende.

Entwurf: Dr. Jutta Reisinger-Weber/Dr. Michael Weber
Entwurf: Dr. Jutta Reisinger-Weber/Dr. Michael Weber


Da die Kirche in Hainstadt zu Beginn der 1950er Jahre auf einem Grundstück mit einer Quelle errichtet wurde, kam der Gedanke auf, das Quellwasser in die Platzgestaltung mit einzubeziehen. Dies sollte im Rahmen eines Kunstwerkes geschehen, das eine Taufe im Freien ermöglicht.

 

Zunächst wollte Pfarrer Weber dafür einen Kübel benutzen, der vor dem Neustädter Pfarrhaus stand. Es stellte sich jedoch heraus, dass einerseits der Behälter aus Kunststein gegossen war und  andrerseits sich die Zuleitung des Quellwassers für einen Taufstein als mehr als schwierig erwies. So wurde dieser Gedanke verworfen und eine Stele unter Beibehaltung der Symbolik geschaffen.

 

2017 - 13. Februar: Fällen der Bäume rund um die Kirche begann als erste Vorbereitung für den barrierefreien Zugang zur Kirche und neue Platzgestaltung.

 

2015 - 13. Mai: Erste Vorbesprechung zur Neugestaltung des Hainstädter Kirchplatzes im Rahmen der Dorferneuerung fand vor Ort statt.