Trauerrede von Uwe Keil - Fischbachtal

Renovierung Pfarrhaus und Remise

Ökumenischer Pilgerweg St. Jost Fischbachtal

Sehr geehrte Frau Dr. Reisinger Weber

Liebe Jutta,

liebe Ann Kathrin,

liebe Marie Christin

verehrte Trauergäste

 

durch meine Tätigkeit als Bestatter lernte ich unseren damaligen neuen Pfarrer 2002 sehr schnell kennen.

Sehr schnell spürte man, dass er seine Tätigkeit als Berufung ausübte. Wir haben Freundschaft geschlossen und so habe ich Vieles aus seinem Lebenslauf erfahren.

Die Nachricht von seiner Erkran-kung traf mich sehr, aber leider, wie so oft im Leben, nimmt man sich nicht die Zeit für Besuche, nach dem letzten Telefonat wollte ich ihn am letzten Sonntag besuchen.

Es war umso mehr ein Schock, als ich stattdessen an seinem Sterbebett stand, und es zeigte mir mal wieder wie endlich wir Menschen sind.

 

Ich möchte heute nochmal erin-nern an das Wirken bei uns:

 

Ein paar Projekte:

Es begann mit der Renovierung des Pfarrhauses, der Remise und der gesamten Einfriedigungs-mauer, die Renovierung der Or-gel, Wiederbelebung der Pfadfin-der.

Viele können sich vorstellen was hinter diesen Projekten für Arbeiten nötig sind, um diese umzusetzen.

 

Er hatte die Ideen … und gemein-sam mit Dir, Jutta, verfolgte er diese bis zum Abschluss. Ihr beide im Team habt für die Um-setzung gesorgt.

 

Wenn Michael mich an angespro-chen hat: „Uwe, ich habe eine Idee“ … bedeutete dies auch meist, ihn mit meinen Möglich-keiten zu unterstützen.

Wiederum seine Art und seine Begeisterung ließen einem gar keine andere Möglichkeit.

 

So waren es Dr. Michael Weber und Dr. Jutta Reisinger-Weber, die dafür sorgten, dass auf dem Platz der St. Jost Kapelle Grabungen vorgenommen wurden. Heute steht durch die Familie Weber und mit Hilfe der Familie Dr. Schleussner eine offene Kapelle an diesem Ort.

Eine Umsetzung der Idee eines Pilgerpfades hat Michael mit seiner Frau und viel Engagement aus einer Vision zur Realität werden lassen.

 

Das letzte Projekt war die Restaurierung der Kirchturmuhr, die seit Ihrer Außerdienst-stellung verlassen im Kirchturm vor sich hin rostete und nun funktionsfähig in der Kirche zu besichtigen ist.

 

Ich habe mit Gewissheit nicht alle Aktivitäten aufgezählt, aber eines möchte ich für Fischbachtal sagen:

Danke, Michael

Danke Jutta und Euch beiden Ann-Kathrin und Marie-Christin

 

Es ist mit Dr. Michael Weber ein besonderer Mensch von uns gegangen, der für seinen Glauben in jungen Jahren das Gefängnis wählte, statt einen Eid auf Ceausescu zu schwören, der sehr viel von seiner Familie für sein Amt abverlangte, der ein Seel-sorger war, der immer ein offenes Herz für die Bedürftigen hatte und der einen Drang hatte, Ver-gangenes für die Gegenwart zu erhalten.

 

Für mich ist aber auch ein guter Freund gegangen.

 

Michael, sei behütet in Gottes Armen.



Die nachfolgenden Fotographien wurden von Bernd Scheider (Fischbachtal) zur Verfügung gestellt:

 

Auf die Bitte, Pfarrer Weber im Ornat (Amtstracht) zu zeigen, kam die Antwort: 

"Das 'Ornat' wurde zu verschiedenen Anlässen sehr unterschiedlich gewählt. Von den Pfadfindern bis zu den Gottesdiensten. Ein Pfarrer ist immer im Dienst der Gemeinschaft unterwegs und es ist ein Wesenszug, wenn der Pfarrer in Erscheinung tritt, dann auch festlich."